Lotto hat sich hohen Besuch aus Berlin eingeladen: Vizepräsident des deutschen Bundestages und FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki.
Eine gute Stunde sprechen die beiden Nordlichter im Dortheen Eck über Fußball, Politik und die Liebe zum Verein.
Herr Kubicki erzählt, warum sein Herz für so viele verschiedene Vereine schlägt und warum es ihm die Kieler Störche besonders angetan haben. Auch über die gemeinsame Abneigung gegenüber der Lederhose, finden Lotto und Wolfgang ein paar Worte. Das Thema Politik und ein paar kleine Seitenhiebe gegen die Kollegen dürfen bei einem Gespräch mit dem FDP-Mann natürlich auch nicht fehlen.
Gute anderthalb Halbzeiten schwatzen die beiden Fußballfans, ganz typisch bei ein paar Bier, in der Kneipe über ihr Lieblingsthema. Viel Spaß mit der Folge!
Was euch in dieser Folge erwartet:
- Einmal Löwe, immer Löwe (00:00:19)
- Arp & Holtby von den Störchen (00:04:10)
- Olaf Scholz ist ein Phänomen (00:10:53)
- Ich schaue manchmal lieber Frauenfußball (00:11:40)
- Bayern, Union und wer noch? (00:21:34)
- Pep Guardiola und die Lederhosen (00:29:54)
- Warum werden Politiker Schalke-Fan? (00:34:55)
- Stellt das Geld die Mannschaft auf? (00:38:45)
- Event oder Sport: zwei Seelen in meiner Brust (00:41:38)
- Wird Tuchel Nationaltrainer von England (00:47:34)
- Privat ist Habeck nicht grün (00:49:16)
- Berlin, Hamburg oder das Dorf an der Ostsee (00:55:23)
- Lindner, Fliegerei und die Formel 1 (00:58:30)
- Toni Kroos und die Presse (01:03:39)
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Unser heutiger Gast ist Bundestagsvizepräsident und FDP-Ikone Wolfgang Kubicki. Showmaster Lotto King Karl, beeindruckt von seinem Gegenüber, versucht zunächst über einen geordneten Aufbau Spielanteile zu gewinnen, wird dann allerdings schnell in ein äußerst dynamisches Duell verwickelt. Während der ballverliebte Lotto immer stärker in seine altbekannten Schwächen verfällt, übernimmt Kubicki das Zepter und kontert King Karl mit politisch-brisanten Insides und heftigen, teils gewohnt unsportlichen Anekdoten. Ein Jahrhundert-Spiel mit dritter Halbzeit! Sehr sehenswert. Vielen Dank an Wolfgang Kubicki.
"Die spielen so, wie die Männer vor 20 Jahren gespielt haben"
Wolfgang Kubicki ist ein absoluter Fußballfan. In jungen Jahren hat er selbst in Braunschweig gespielt. Daher rührt die Leidenschaft zur Eintracht. Dann kam für ihn der Umzug nach Kiel, wo ihn die Störche herzlich aufnahmen. Als es dann beruflich nach Berlin ging, fand der FDP-Mann auch in der Hauptstadt einen weiteren Herzensverein: die Union Berlin. Auf Lottos Frage hin, wie es denn mit den Hamburger Vereinen aussieht, entscheidet Kubicki sich für den F. C. St. Pauli – das erste Unentschieden zwischen den beiden Gesprächspartnern.
Dann bringt Lotto Frauenfußball ins Rennen. Er schlägt vor das Feld der Damen zu verkleinern, um es fairer zu gestalten, doch Kubicki ist sich sicher, dass Frauen das nicht nötig haben. Er ist ein Fan vom Frauenfußball, denn „Die spielen so, wie die Männer vor 20 Jahren gespielt haben.“ Sie sind robuster und geben sich nicht mit taktischen Fouls oder Schwalben ab. Zudem spielen sie klare Spielzüge, die man viel besser nachverfolgen kann, als das ewige Hin- und Hergepasse der Männer. Taktisch sind sie sowieso viel besser. Kubicki ist sich sicher, dass es keinen politischen Einfluss braucht, um den Frauenfußball zu stärken, denn dieser wird sich ganz alleine den Raum erobern.
"Olaf Scholz ist ein Phänomen..."
Dass Kubicki Fußball mag, das haben die Meisten wahrscheinlich schnell realisiert, doch wie steht es um seine Kollegen? Bundeskanzler Olaf Scholz sei ein Phänomen, so der Bundestagsvizepräsident, komplett spaßbefreit und dass er ein Fußballer sei, könne er so nicht unterschreiben. Wärmere Worte findet er hingegen für den Wirtschaftsminister Robert Habeck, dieser sei ein sympathischer Typ und privat gar nicht einmal so grün, was ihm sehr gefalle. Was der FDPler da so alles aus dem Nähkästchen plaudert.
Eine Frage brennt Lotto dann noch unter den Nägel: Warum haben es so viele darauf abgesehen, Witze über Christian Lindners Porsche zu machen? Das kann Kubicki auch nicht nachvollziehen. Immerhin sei es bei der Hochzeit des Politikers ja nicht einmal sein eigener Porsche gewesen, sondern der des Stiefvaters. Und dass anderen Kollegen, wie einem Friedrich Merz die Anreise im eigenen Privatflugzeug vorgehalten wird versteht er auch nicht. Zeitlich wäre es schlicht nicht anders machbar gewesen und die Steuerzahler wurden nicht belastet finanziert. Nun aber wieder Fußball!
"Da sind zwei Seelen in meiner Brust."
Wie betrachtet Wolfgang Kubicki den aktuellen Fußball? „Da sind auch zwei Seelen in meiner Brust.“, denn zum einen gibt es Fußball als Event – so, wie es heute zelebriert wird – und zum anderen gibt es Fußball als Sport, bei dem zwei Mannschaften gegeneinander spielen und es um den Sieg geht. Der Sport sei ihm durchaus lieber, weil das der Fußball ist, mit dem er aufwuchs. Doch gerade als Volkswirt kann er auch verstehen, dass das Drumherum dazugehört, denn am Ende des Tages ist ein Verein ein Wirtschaftsunternehmen und Events bringen das Geld, um gute Spieler einkaufen zu können.
In Minute 69 kommt der Abpfiff. Mit guter Unterhaltung und ein paar gegenseitigen Treffern verabschieden sich Lotto King Karl und Wolfgang Kubicki aus dem Dorotheen Eck. Man muss sagen, es war eine unterhaltsame Runde. Auch wenn Kubicki selbst nicht mehr in der Fankurve steht und mitgrölt, sondern sich lieber dort aufhält, wo Getränke gereicht werden, ist Fußball noch immer eine Herzenssache – das merkt man.
